„Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete mit der Maßnahme:
„Europäische Innovationspartnerschaft“
Mit dieser Maßnahme wird die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft,
Ernährungswirtschaft und Wissenschaft unterstützt. Ziel ist die Durchführung von
Projekten, die zu Innovationen und einer Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in der
Landwirtschaft führen“

Von 2019 bis 2022 bearbeitete das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen das von der EU und dem Land Niedersachsen geförderte Projekt „Geflügel in Obstanlagen“. Das Projekt ist beendet. Fragen zu den Projektergebnissen erteilt Bastian Benduhn, Öko-Obstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring e.V. (ÖON), Tel.: 04162 – 6016 152.

Projektbeschreibung

Legehennen und Puten

Drei Öko-Obstbaubetriebe und der „Öko-Obstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring“ (ÖON) wollen untersuchen, ob Hühner und Puten Schadinsekten in Obstanlagen deutlich reduzieren können. Dafür werden direkt in den Obstanlagen Legehennen und Puten gehalten.

Insekten sind Eiweißnahrung

Hühner und Puten suchen in ihrer natürlichen Umgebung gezielt nach Insekten, um ihren hohen Eiweißbedarf zu decken. Sie scharren und picken. Damit erreichen sie auch die verschiedenen Entwicklungsstadien der Insekten in der Erde, im Laub, im Fallobst oder am Stamm.

Bedeutende Obstschädlinge

Apfelwickler. Die Larven des Apfelwicklers überwintern am Stamm und am Boden. Im Frühjahr schlüpfen die Falter. Die Raupen ernähren sich vom Fruchtfleisch des Apfels.

Apfelsägewespe. Die Apfelsägewespenlarve kann mehrere Jahre und bis zu 25 Zentimeter tief im Boden überdauern. Zur Apfelblüte entwickelt sie sich zum flugfähigen Insekt.

Kirschessigfliege. Die Kirschessigfliege überwintert als erwachsenes Insekt in frostfreien Ritzen und Spalten. Ihre Eier legt sie in reifen Früchten ab.

Wissenschaftliche Begleitung

Ob und wie der Schädlingsbefall durch Puten und Legehennen beeinflusst wird, soll eine wissenschaftliche Studie klären. Der Schädlingsbefall in den Ausläufen soll regelmäßig von Wissenschaftlern untersucht werden. Die Ergebnisse werden mit den Ergebnissen von Obstflächen außerhalb der Geflügelausläufe verglichen.

Mobilstall und Elektrozaun

Geflügelausläufe in Obstanlagen müssen beweglich sein, um sich in die Betriebsabläufe eines Obsthofes einzufügen. Dafür sind kleine Mobilställe geeignet. Um Hühner und Puten vor Füchsen zu schützen, müssen die Ausläufe mit Elektrozäunen gesichert werden.

Investitionen müssen sich bezahlt machen

Die Investitionen in die Geflügelhaltung müssen sich bezahlt machen. Dazu können die Vermarktung der Eier oder der Puten beitragen. Unter welchen Umständen sich die Geflügelhaltung in der Obstanlage lohnt, wird eine Wirtschaftlichkeitsrechnung zeigen.

„Geflügel in Obstanlagen“ ist ein EIP-agri-Projekt

Das Projekt „Geflügel in Obstanlagen – Verringerung des Schädlingsdrucks und Differenzierung der Betriebsstrukturen durch die Haltung von Geflügel in Mobilställen in ökologisch bewirtschafteten Obstanlagen“ wird von der EU und dem Land Niedersachsen finanziert und vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, Bahnhofstraße 15 b in 27374 Visselhövede, koordiniert.

Projektkoordination:
Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen
Sara Kuschnereit
Tel.: 04262 / 9593-69
s.kuschnereit@oeko-komp.de

Fachliche Fragen an:
s.kuschnereit@oeko-komp.de

Öko-Obstbaubetriebe:
Augustin & von der Beck
Mählmanns Obsthof
Öko-Obst Henning Quast

Versuchsaufbau, Auswertung:
Bastian Benduhn, ÖON

Legehennen, Beratung:
Olaf Schmidt-Lehr, KÖN

Pressekontakt:
Ulrike Hoffmeister